Dieser Blog hält sich zumeist und glücklicherweise aus aktuellen Diskussionen im Szene-Mainstream raus, aber manchmal bekommt man Sachen mit und dann juckt es in den Fingenr und es muss raus.
Samy Deluxe hat seinen Frieden mit Deutschland gemacht (hä?), seinen Nationalstolz gefunden (hä??) und mach jetzt Lieder, in denen es um Deutschland geht. Gewissermaßen mimt er den Barrack Obama des Rap, predigt den Aufbrauch, Change und packen wir's an- oder er versucht das. Wir erinnern uns, früher sah das so aus...
(Dieses Lied dient nur der Vollständigkeit des Beitrages und muss nicht angesehen werden, weil es inhaltlich gesehen ganz schlimm und sehr platt ist)
Heute ist das etwas ganz anderes.
(Dieses Lied dient nur der Vollständigkeit des Beitrages und muss nicht angesehen werden, weil es inhaltlich gesehen ganz schlimm und sehr platt ist)
Da Samy nun auch in Massenmedien wahrgenommen wird kam es zu folgenden Reaktionen. Ich zittiere einen TAZ-Blogger.
"Bloß wegen Adolf: 1001 Jahr deutscher Rap
Und wir haben kein Nationalstolz und das alles bloß wegen Adolf -
ja toll schöne Scheiße der Typ war doch eigentlich ‘n Österreicher
Ich frag mich was soll das, als wäre ich Herbert Grönemeyer
Die Nazizeit hat unsere Zukunft versaut
die Alten sind frustriert deshalb badet die Jugend es aus
Und wir sind es Leid zu leiden, bereit zu zeigen
wir fangen gerne von vorne an, Schluss mit den alten Zeiten
Siehs mal so:
Dies hier ist unser Deutschland
Dies hier ist euer Deutschland
Dies ist das Land wo wir leben
Dies ist das neue Deutschland
Man weiß gar nicht, wo man mit der Kritik anfangen soll, so kreuzdämlich, dümmlich und einfältig ist das leider, was Samy Deluxe da von sich gibt.
Die geschichtliche Ahnungslosigkeit? Dieser platte, billige Pathos in der immer unangenehmen Kombination mit dem Ruf nach mehr Nationalstolz?
“Und wir haben kein Nationalstolz und das alles bloß wegen Adolf”? Ist das so, ja? Hat das nicht vielmehr damit zu tun, dass Deutschlands Nationalstaatswerdung sehr spät stattfand - und dass Identität in Deutschland bis heute vor allem regional ist, also als Hamburger, Schwabe, Kölner, Berliner?
“Der Typ war doch eigentlich ‘n Österreicher”? Als hätten die Deutschen Hitler nicht zugejubelt und als sei es wichtig, dass Hitler auf der österreichischen Seite der deutsch-österreichischen Grenze geboren worden ist - und als sei damals keine Debatte um großdeutsch und kleindeutsche Lösung geführt worden.
“Die Nazizeit hat unsere Zukunft versaut”? Ach, wo denn? Als hätte es keinen Marshallplan gegeben, kein “Wirtschaftswunder” und keine Wiedervereinigung? Man fragt sich schon, wie jemand der offenbar jede einzelne Stunde des Geschichtsunterrichts geschwänzt und in seinem Leben keine einzige Zeitung gelesen hat, auf die Idee kommt, über Politik zu rappen.
“Und wir sind es Leid zu leiden, bereit zu zeigen / wir fangen gerne von vorne an, Schluss mit den alten Zeiten”? Thomas Mann hat 1945 gesagt: “Man hat zu tun mit dem deutschen Schicksal und deutscher Schuld, wenn man als Deutscher geboren ist.” Das, Samy Deluxe, nennt sich Anstand. Und Verantwortung. Und daher bleibt es auch dabei."
Daniel Erk
Nun ist die TAZ alles andere als ein HipHop gewiftes Medium und einem Rapper wie Samy sollte man bei allem Zorn über zu vereinfachte Texte, nicht vorwerfen, noch nie Zeitung gelesen zu haben, aber dennoch sollte der gute Mann gehört werden. Denn an seiner Kritik ist etwas dran. Es riecht ein wenig nach Emi-Promo-Medienkampagne und vor allem die erschreckenden Reaktionen vieler Fans sind Grund genug, etwas zu sagen. Das kollektive "Was kann ich für die Verbrechen meines Ur-Opas" scheint in der Gerneration 15+ gang und gäbe. Man schreit nach Nationalbewusstsein. Schon seltsam, dass ausgerechnet die Fans einer internationalen Musikkultur, deren Zentrum in den USA liegt, so dringend ein Nationalbewusstsein brauchen. Gerade in der Rapmusik geht es schlimmstenfalls um die eigene Stadt oder Region aber nie ums Land. Bestenfalls scheißt man auf irgendwelche regionalen Unterschiede und Geburtsorte. Das kann man an diesem Blog sehen und erleben- auch wenn das hier alles nur Internet ist.
Schon seltsam, dass eine Generation, sich ihres Verantwortungsbewusstseins kollektiv verweigert (wenn das denn geht). Es gibt keine Erbschuld, aber der Wille, sich zu erinnern und mit der Vergangenheit verantwortungsvoll umzugehen, sollte schon noch drin sein. Für was Patriotismus in Zeiten der gefühlten und erlebten Globalisierung gut sein soll, werde ich nie verstehen. Wie man so etwas begründet, bleibt ein Problem. Was sind die großen deutschen Leistungen, was haben wir damit zu tun? Sind wir Goehte, Schiller, Beethoven und Bach? Konsumieren wir das denn überhaupt und verstehen wir die Texte und Musik? Warum soll ich auf die Großtaten anderer stolz sein? Man erkläre mir das.
Mittwoch, 18. Februar 2009
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20 Kommentare:
Wow, tricky Ding, das! Erklären, kann ich es dir bestimmt nicht, aber ich habe just zu "kultureller Glokalisierung" gearbeitet, und kann vielleicht ein paar Perspektiven daraus beisteuern…
in der aktuellen Jugendkulturforschung bin ich auf die Aussage gestoßen, dass eine nationalstaatliche Kultur ein relativ kurzes und politisch motiviertes Intermezzo darstellte (von ca. Mitte des 19. Jhd bis Ende 20. Jhd.). Aktuelle Tendenzen unterscheiden zwischen lokaler/regionaler und universaler/internationaler Kulturproduktion (vgl. die Entwicklungen in der Popmusik).
Gleichzeitig geht ja die Globalisierung mit einer Art von Entgrenzung einher, die die herkömmlichen Orientierungspole auflöst und dadurch bei vielen Menschen zu gefühlter Unsicherheit und Ängsten führt. Und trotz des o.a. Verschwindens des nationalkulturellen Fokus (nenn' es auch über die Kultur hinweg Patriotismus), kommen diese Bedürfnisse nach Orientierung und Halt gerade in diesen Zeiten an die Oberfläche und speisen sich in einen Nationaldiskurs, der in Deutschland bislang stark an der jüngeren Geschichte des Landes gekoppelt war.
Jetzt haben wir also eine Jugend, die eine universale Musik (HipHop) auf ihre lokalen Bedingungen adoptiert und zurück in einen globalen Diskurs gibt (z.B. als außer-US-amerikanischen Einfluss auf das Beatproducing), und gleichzeitig, wie du sagst ist es eine Jugend, die einen verantwortungsvollen Umgang mit der eigenen "lokalen" Vergangenheit ablehnt und diese quasi verneint.
Und was haben die vermeintlichen Leistungen der "großen Dichter und Denker" mit mir zu tun? Tja, wenn ich das mal wüßte… fakt ist, dass - gerade mit dem historischen Eintreten der Globalisierung - bis auf ein paar Spezialisten die Fähigkeit historische Kulturproduktion zu lesen und zu verstehen rapide abgenommen hat. Wer kann schon noch mittelalterliche Religionsikonografie deuten, wie von Hieronymus Bosch, ohne es einfach nur als LSD-lastigen Trip abzukanzeln? Ich habe mit Goethes "Faust" in der Schule echt Schwierigkeiten gehabt, weil ich den geschriebenen Text einfach nicht mehr verstanden habe.
Nein, wir verstehen vieles nicht mehr. Wir könnten, wenn wir wollten, aber die meisten wollen anscheinend nicht. Ist ja mittlerweile auch eine ganze Menge.
Die Globalisierungstendenzen sind für mich stark an Individualierungsprozesse gebunden, d.h. an ein weniger kollektiv als ein mehr individuell geprägtes Alltagshandeln. Eine Konsequenz ist daraus, das ich erschwert ontologisch aus "meiner" Perspektive die Welt wahrnehme und entsprechend handele. Wenn "ich" dann allerdings an Verständnisgrenzen stoße, dann… ja was? Dann kann ich einerseits versuchen, mein Unverständnis in historischer Ableitung "verantwortungsvoll" zu lösen, oder ich kann mich auch - ganz symptomatisch - an einem Patriotismus versuchen festzuhalten, weil mich die ganze Scheisse überfordert und ich ihren Ursprung nicht mehr erkennen kann.
Öh, nun ist der Kommentar fast so lang wie der Blogeintrag. Sorry. Falls es jemanden hier interessieren sollte, kann ich gerne noch einmal die Literaturquellen ausbuddeln oder das Thema beim Bier weiter diskutieren. Goetjes.
Ich wollte wie Ecoluddit den Punkt nennen, dass in Zeiten von so vielen Identifikationsmöglichkeiten, von so vielen dynamischen ständig wechselnden Strömungen, eigentlich eine vollkommene Identitätslosigkeit herrscht. Man versucht sich aus all den vielen Angeboten und Dingen ((aus dem Internet)), ein Ich zu basteln. Aber irgendwie scheint es durch den ständigen Wechsel erfolglos. Politikverdrossenheit, wachsende Arbeitslosigkeit,..."vor lauter Bäumen" stehen. In solchen Momenten legt man die Hand gerne in führende Hände. Das ist einfacher. Fromm hat das sehr gut ausgeführt und als Form von Masochismus bezeichnet und auf die Deutschen zu Zeiten Hitlers übertragen (in "Die Furcht vor der Freiheit").
Es ist erschreckend, wie hoch derzeit der Schrei nach einer Diktatur in Deutschland ist, wie hoch Antisemitismus und rechtes Gedankengut in der deutschen Mitte. Dieser aufkommende Nationalstolz ist gefährlich. Die Argumentationen, dass die anderen Ländern das doch auch machen (während der WM/EM gerade ständig zu hören), sind unreflektiert und fußen scheinbar nicht auf einer bewussten Auseinandersetzung mit unserer Geschichte.
Als kritisch loyaler Mensch deutscher Staatsangehörigkeit ist es in meinen Augen Aufgabe, sich nicht als Deutscher zu sehen, und sich dennoch mit seiner deutschen Geschichte auseinanderzusetzen. Sicher, ein Widerspruch, aber genau dessen Widerspruchs muss man sich immer bewusst sein und unaufhörlich aktiv dazwischen bewegen.
Was hier zur Zeit passiert ist ein Nachgeben in genau in diesem Widerspruch. Ein Aufgeben, aus Einfachheit sich dem Nationalstolz beugen.
Das deutsche Kleinbürgertum wird (wieder) zum Halm...und Samy auch. Ich finde das Lied sehr erschreckend, denn er erreicht damit viele. Habe auch das Gefühl er versucht nun (mit Brille) in Sidos Fußstapfen zu treten und als Rap-Pädagoge daherzukommen. Köhlers Leidenschaft zum pseudo-kritischen "Flagge zeigen?" trifft er damit schonmal sicherlich...
ich habe gestern nacht noch einmal darüber nachgedacht und mir ist das folgende innensleeve-bild von The Prodigys "Music For The Jilted Generation" eingefallen:
http://i6.photobucket.com/albums/y247/viralcode/music_jilted_generation.jpg
mit dem unterschied, dass hier, bezug nehmend auf meinen beitrag, auf der anderen seite der schlucht nicht die cops stehen, sondern Goethe, Schiller, Beethoven, Bach, Helmut Kohl und auch Adolf Hitler.
mit dem fuckfinger als reaktion auf die herausforderungen der gegenwart cuttet man allerdings nicht nur die eigenen wurzeln. sondern was daraus folgt, ist u.a. auch eine individualistische betonung des "hier und jetzt" und "nach mir die sinnflut". allerdings muss man dann auch einkalkulieren, dass bestimmte entwicklungen aus unkenntnis noch einmal vollzogen werden, obwohl sie eigentlich schon durch sind. quasi wird "das rad ein zweites mal neu erfunden", inkl. der potentiellen fehler und misserfolge.
auf gesellschaftspolitischer ebene gibt es da ein paar interessante bücher zum sich wandelnden verhältnis von global-kapitalistischer wirtschaft und demokratischen systemen (in denen wir ja leben): colin crouch "postdemokratie" und richard sennett "kultur des neuen kapitalismus". ich finde sogar, dass die weiter unten angerissene "hipster-debatte" und die darin festgestellte stagnation ganz gut dazu passt ;) obwohl, das sind vllt. äpfel und birnen... hmm, aber beides ist wiederum obst ;) so, where is the beef, m*f*?
Sammy ist peinlich
Kein Wunder dass man dt. Rap nicht ernstnehmen kann
gott sind wir am arsch.
ich vermute mal, dass wird die hintergrundmusik der nächsten "du bist deutschland"-Kampagne...
bittere pille wenn samy sowas von sich gibt während 6000 Nazis in dresden ungehindert demonstrieren können!
bitter
ein paar punkte, die mir wichtig scheinen.
ich kritisiere samy zwar auch, finde aber die fans viel schlimme. ich finde samy hat das gut gemeint, aber extrem fragwürdig umgesetzt. das allg. rapper bashing, was jetzt einsetzt (von wegen rapper, sollen nicht politisch sein) finde ich wieder mal massenmedientypisch. man berichtet eben liebe rüber 100 skandal-rapper und da packt man dann alle und alles rein.
Was ist Nationalstolz? Bei der Fußball WM mit einer Fahne vorn dabei zu sein? Wer kann eigtl frohen Mutes behaupten er hätte einen ausgeprägten Nationalstolz? Die Amis? Ich glaube Nationalstolz ist eine oberflächliche Ausprägung, eine Verästelung der Dummheit. Sei Stolz auf dich als Mensch und deine (guten) Taten. Sonst nichts.
Samy sollte zu 2001 zurückkehren. Er blamiert den deutschen HipHop. Oder er soll aufhören und sich für karikative Ziele einsetzen.
"karitativ" natürlich
Danke für die Buchtipps. Werde ich mir genauer anschauen und bei Gelegenheit lesen.
Beschäftige mich gerade sehr viel mit dem Thema Demokratie, Gesellschaft und Identität. Besonders auch die Verknüpfung soziologischer und psychologischer Aspekte, und mache bei mir an der Hauptschule dazu gerade sehr interessante Erfahrungen.
Ecoluddit, wie kommst du auf das Thema?
Was Samy da macht, spiegelt glaube ich die Meinung eines Großteils der nachwachsenden Generation wider. Spaßgesellschaft, wie sie gerne genannt wird. "Meine Eltern sahen die Welt noch in Schutt und Asche liegen, heut seh ich Kuppeln aus Glas wenn ich durch die Straßen zieh".
Schön, dass wir in einer anderen, leichteren Zeit leben, aber wie leichtsinnig die Vergangenheit gerade abgetan wird und das Heute losgelöst von damals betrachtet wird, ist beängstigend & fraglich.
Integration? Besonders unter "Linken" (fette Anführungsstriche) und den "toleranten" Fußballfans sind sicherlich mehr als ein Großteil, der keinen einzigen Freund mit Migranten Hintergrund hat. Finde das sehr interessant und bemerke das auch bei mir und meinem Freundeskreis. Und das ist erschreckend...
Dieser Eintrag, diese Kommentare und dieses Video an sich zeigen nichts außer, dass es nichts gibt was kritisch denkende Deutsche derart auf die Palme bringt, wie ein pathetisches Pro Deutschland-Bekenntnis.
Dabei wird hier folgendes vergessen: der Track ist scheiße. Scheiße Beat, scheiße Flow, scheiße Reime.
Lasst mal darüber reden, wenn ein sinnvoller Song im Raum steht, und nicht sowas...
Danke.
Was ist, wenn andere nicht kritisch denkende junge Deutsche den Song auf MTV hören und ihn für sinnvoll halten?
Da gibt es doch viel zu viel von... Das is ja allgemein das Problem der Medien.
Samy isn fool.
ich denke, über die musik an sich lässt sich streiten.. schließlich ist das geschmackssache..ich finde das lied als solches (einfach als song) sehr gut.
was hier teils von euch kritisiert wird geht einfach ein wenig an der realität vorbei. schließlich wäre es schlichtweg unmöglich, so komplexe zusammenhänge in einem lied mit allen pro und contra darzustellen.. man muss einen fokus setzen und vielleicht liegt er hier einfach darauf, dass er mal positive perspektven aufzeigen möchte, nachdem er sich früher immer abgegrenzt hat..
Ich sehe hier eher den aspekt der integration der jugend in deutschland.. was aus sich zu machen.. für die gemeinschaft vielleicht?
zufällig kenne ich samy über 2 ecken und bekomme mit, was er für projekte hat..
bei denen liegt eigendlich immer im vordergrund, dass junge leute was aus ihrem leben machen sollen (arbeit statt hartz4..)..
ausserdem finde ich setzt er eine gewisse distanz zu dem von euch so kritisierten punkt der nationalstolzerstellung... am ende vom lied mein er "Nur einmal soweit sind wir noch nicht.." in bezug zur aussage
"Dis wo ich her komm
Dis is' wo ich her komm
Dis wo ich her komm
Dis is' wo ich her komm "
vielleicht solltet ihr statt zu spekulieren und diese tendenzen in grund und boden zu treten, mal etwas offener damit umgehen?
also..
in diesem sinne
vor mir wurd folgendes geschrieben:
"Was ist, wenn andere nicht kritisch denkende junge Deutsche den Song auf MTV hören und ihn für sinnvoll halten?"
nun, der song sagt ja nun auch nich bedingunglos: liebt euer land, alles is toll. klar gibt es leute(wobei ich die zahl in diesem fall eher gering einschätze) die da hören werden was sie hören wollen.
aber für mich wird eher versucht eine perspektive für jugendliche zu entwickeln, auch in hinsicht auf integration, und ein bisschen weg zu gehen von diesem deutschen! pessismius der ja nun mal herrscht.
ich finde jedenfalls eine kritik ala taz-blogger ist einfach blind, nicht fair, falsch. und typisch deutsch.
lieber ein bekloppter samy als eine bushido-dauerschleife. er meints ja gut und man sollte ihm die schulter tätscheln;)
ein erster tapser aus dem dunkeln. wer hatet erst mal besser machen und die ebenso große medienwirkung erzielen. liebe statt ellenbogen.faschingskrapfen statt stulle. hiphop juhee.
nee muss man nich besser machen.
er isn spast und hat von ploitik keine ahnung. ich erinner mal an seine peinliche diskussion mit g. westerwelle vor ein paar jahren im tv.
aber immerhin hat er mal bei jay dee beats gekauft (obwohl von der kohle ja nichts bei seiner armen mutter angekommen sein soll und wir jetzt alle spenden sollen...naja anderes thema) und über den wajeed beat auf der "hey du" ep is er ja eigentlich ganz nice drübergegangen. so ich mach jetzt nudeln und guck sopranos. schüssi
Klaro, "Hitler hat uns den Nationalstolz versaut. Schließlich hat er den Krieg ja verloren." Dieser peinliche Typ folgt der Argumentation der Republikaner kurz nach ihrer Gründung in den 80ern. "Man wird ja wohl mal Ausländer raus sagen dürfen, ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden."
Deutsch-Rap - die Musik der deutschen Neokons.
Es gibt keine Erbschuld, aber der Wille, sich zu erinnern und mit der Vergangenheit verantwortungsvoll umzugehen, sollte schon noch drin sein. Für was Patriotismus in Zeiten der gefühlten und erlebten Globalisierung gut sein soll, werde ich nie verstehen. Wie man so etwas begründet, bleibt ein Problem. Was sind die großen deutschen Leistungen, was haben wir damit zu tun? Sind wir Goehte, Schiller, Beethoven und Bach? Konsumieren wir das denn überhaupt und verstehen wir die Texte und Musik? Warum soll ich auf die Großtaten anderer stolz sein? Man erkläre mir das.
Gepostet von Zeal unter 21:09
Haaallo??
wie kann man denn sowas widersprüchliches in einem Absatz sagen xD
wir sollen uns der Verantwortung für die scheisse bewusst sein -obwohl wir nichts zu tun haben
aber die positiven Seiten, mit denen wir genausowenig zu tun haben auf die dürfen wir nicht Stolz sein xD
ist doch komplett paradox
und grade in Zeiten der Globalisierung (wie du ja auch schon gesagt hast xD) sollte man nach vorne schaun und nicht in die Vergangenheit. Wieso sollte Anlass dazu entstehen Verantwortung dafür zu ergreifen was die Vorfahren getan haben, aber man gleichzeitig auf die positiven Dinge nicht Stolz sein soll?
Was ist das denn für ne Einstellung.....
( Ich hab meine Ansicht dazu übrigens nich geäussert bevor ich dran aufgehangen werd xD)
In einem bereich schaust du nach vorne und meinst man soll sich nicht mit den Loorbeeren anderer rühmen und bei nem anderen der natürlich damit verknüpft ist (is ja beides geschichte, sowohl die kultur als auch die politische)
erwartest du gleichzeitig dass man Verantwortung übernimmt. Also letztendlich nur das Negative herausgreift.
Meine Meinung nach falsch.
Ich muss absolut keine Verantwortung dafür übernehmen was ich getan oder nicht getan habe wenn ich zu dem Zeitpunkt noch nichtmal existiert habe!
Ich muss mich kritisch damit auseinandersetzen und natürlich zu dem Schluss kommen dass es absolut scheisse war, und nie wieder vorkommen darf. Deswegen sollte man den Stoff auch behandeln.
aber verantwortung dafür übernehmen? meiner Meinung nach vollkommen falsch, ich hab gar nicht die fähigkeit für die Handlungen anderer Verantwortung zu übernehmen. Erst zu dem Zeitpunkt, bei dem ich einen Einfluss nehmen kann, bei dem es mich betrifft, und bei dem man nach auseinandersetzung mit dem thema das richtige tun sollte, zB wählen gehn oder so.
Also hier und jetzt in der Gegenwart. Leute die für ihre Gesellschaft und ihre Generation keine Verantwortung übernehmem, obwohl sie nichts dazu beitragen dass es besser wird, das sind die Leute die kritisiert werden sollten, was samy in dem song ja auch tut. (gehört trotzdem nich zu meinen favoriten)
Also: Objektive Auseinandersetzung mit dem Thema auf jedenfall. Prävention usw. ist natürlich wichtig. Aber
1. nicht übertreiben denn genau damit führt man die Leute doch vom Thema weg
wir waren vor paar jahren auf klassenfahrt in prag in der 11.klasse.
Klar ging viel drum zu trinken xD
aber ich hab mich auch für die Stadt interressiert
Als wir dann allerdings in 12 Synagogen waren und ausser beim essen sonst nirgendwo war mein Interesse dann schon ein wenig geschmälert.
2. muss man doch nicht sämtliche toleranz verlieren sobald jemand andere Ansichten äußert
Allein schon die art der textanalyse is schon mehr als lächerlich weil unwissenschaftlich.
Des is wie wenn ich nen Goethe Gedicht anhand von 2 Strophen interpretier
Samy sagt ja sogar dass des "alles bloss wegen Adolf" keinesfalls 100 % so gemeint war sondern nur ne Anspielung auf die "ich wars nich mentalität" die in dem Lied somit auch kritisiert wird.
Und jetz kommen Leute analysieren den text komplett wie sie wollen akkzeptieren keine anderen meinungen und sagen dass die botschaft "gefährlich" ist weil ja die Leute die Hip - Hop hören so absolut blöd sind.
Sorry aber das is ja an Lächerlichkeit kaum noch zu überbieten ausser von dem Streit um diesen blöden Tschibo Werbespruch "Jedem den seinen"
Wo sich dann der Zentralrat der Juden aufgeregt hat wegen total Geschichtsunkenntnis, weil ja klar ist dass der Spruch : "Jedem das seine" in einem KZ stand, und deswegen absolut tabu ist. Fortschrittlich fortschrittlich..
Der Spruch is aber schon tausende Jahre alt stammt von Cato und is eigentlich vom Inhalt her für die heutige Zeit wiederspiegelnd für die individuellen Möglichkeiten die man hat. Wieso man diesen Spruch nicht verwenden darf also absolut unverständlich, aber wir leben ja in Deutschland da haben wir schon den Grund. Und solang das ganze Thema so komplett überspitzt angegangen wird ist es vollkommen klar dass immer weniger leute bock darauf haben sich damit zu beschäftigen, geholfen wird also keinem.
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