„Die Leute pflanzen Bäume“, sagt Lunte gleich am Anfang dieser rührseligen Retrospektive einer zerbrochenen Beziehung. Einen Baum pflanzen, ein Haus bauen, eine Familie gründen – die Mittelklassen-Definition von Glück passt ganz offensichtlich nicht in sein Weltbild, oder vielleicht doch? Irgendwo unterbewusst, irgendwie vererbt und beiseite geschoben?
Schließlich klingt das ja alles gut und schön, doch „der Teufel steckt im Detail“, wie Lunte treffend bemerkt, nachdem er detailliert geschildert hat, was er neben „ihrer blauen Jacke“ alles so toll an seiner großen Liebe fand. Es scheint als wäre diese blaue Jacke eine Art Trophäe für ihn, so wie die gebunkerte Fototasche für sie. Während andere Leute Bäume pflanzen, verbuddelt Lunte die symbolträchtigen Überbleibsel seiner Eroberung.
V.Raeters Instrumental knüpft bei der Sample-Auswahl deutlich an den alten, entspannten und emotionalen Funkviertel-Sound an und walzt ihn breit aus. "Blaue Jacke" ist ein ergreifendes Liebeslied über vertane Chancen und wahrhaftige Augenblicke mit deutlichen und viel klareren Bildern als in vielen anderen Songs des „zurück“-Albums.
Donnerstag, 7. Januar 2010
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zwei rastlose scheuklappen verpassen sich am gleis ...
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