Von den 50 Sekunden DJ-V.Raeter-Herzschlag gefallen mir besonders die letzten zehn, in denen das Stück verspielt ausklingt. Mehr weiß ich über "Mein Herz" nicht zu schreiben.
Das darauf folgende Stück "Familie" steht von allen am stärksten in der Tradition der Lieder auf dem ersten Sichtbeton-Album. Anfänglich ist es, als würde man kopfüber in ein Aquarium fallen und nach viel Geglucker, Gesumme und Gesurre in einer befremdlichen und dennoch vertrauten zu sich kommen. Nach einem beklemmend Familienfest sitzt man im Nachtbus, noch ganz benebelt von Essensgerüchen, Standardphrasen, Zukunftsängsten, billigem Fusel und schlechten Witzen der Verwandten.
Wie gruselig, wenn ich mir vorstelle, wie Lunte bei seiner Familie sitzt und ihr, nachdem er gefragt wird, was er denn jetzt mache, dieses Lied vorspielt. Beschämte, abgegessene oder enttäuschte Blicke, ablenkendes Dazwischengequatsche, Unaufmerksamkeit, Nichtachtung oder flappsige, sarkastische Rückfragen. Ein mutiger Schritt, der keinen Meter weiter führt.
Der Twitz-One-Beat weckte bei mir zuerst Erinnerungen an das 91er Gangstarr-Album "No more Mr. Nice Guy", die schnell durch diesen einlullenden langen Ton im Loop beiseite gefegt wurden.
Das Klavier in der letzten Strophe sorgt nochmal für einen Stimmungswechsel. Ich mutmaße mal, dass "Just be good to me" von Karmah die Quelle der leicht hoch gepitchten V.Raeter-Cuts ist.
Mittwoch, 13. Januar 2010
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2 Kommentare:
steiner manchmal beschreibst du musik wie ein mädchen...
ein fragwürdiges kompliment
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