Es hat etwas Selbstreferentielles, wenn Erick Sermon im Sichtbeton-Intro „Bä-bä-bä-bä-back with the flyest material“ stottert. Schließlich hatten Lunte und auch V.Raeter in den Neunzigern, der Zeit ihrer musikalischen Sozialisation, Platten von EPMD in ihren Regalen zu stehen. Da stehen sie auch immer noch und wirken auf die Musik von Sichtbeton ein – genau wie jede Form von Rap, Funk, Soul und sphärischen Klängen.
Luntes eröffnende Worte wecken weniger die Assoziation an Mädchen-WG-Mucke. „SB“ erinnert an Crew-Abkürzungssprache – wie BC. „Vom Berg“ - mein erster Gedanke war eher biblischer als lokaler Natur, war eher Moses vom Gottesberg als Prenzlauer Berg. Das passt auch eher zur hiphoppigen Großmäuligkeit. SB – die Speerspitze, roh und blutig, Perlen vor die Säue - ihr Kinder. Normale Studentenrapper würden sich so nicht in Szene setzen oder gar vom Pakt mit dem Teufel sprechen. Da klingt ein fieser Unterton in Luntes Stimme mit, der nicht so recht mit dem braven Image des Strichmännchen-Luntes auf dem Cover konform geht. Dieser Unterton beißt sich mit der entspannten Klangfarbe des Tracks. Das „Uhuuu“ - sagt das nicht Jay-Z?
Die ratternden Snares erinnern an die 24 Achsen einer S-Bahn, die über ein schlecht verschweißtes Schienenstück auf einer Eisenbahnbrücke rollen. Luntes Summen am Ende des Albumauftakts weckt bei mir ganz plötzlich Erinnerungen an sein Mecklenburg-Album von 2001. Damit ist der rote Faden geknüpft.
Dienstag, 5. Januar 2010
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