Freitag, 13. Februar 2009

Rap - his story 1994.

Ich war 1994 als Ausstauschschüler in Amiland. Irgendwann im April, kurz nach dem Todestag von Nirvana-Sänger Curt Cobain, kurz vor meinem Geburtstag, hatte ich mit meinem Schulfreund John wieder eines dieser pseudophilosophischen Gespräche. "Hey Jenz, don't you think that we are all part of a greater concept?", fagte mich John in seinem Pick-up Truck. Gerade wollte ich ihm noch erklären, dass Beck und Rage against the Maschine für mich genauso Hip Hop sind wie Wu-Tang. Auf dem ranzigen Boden lag ein Glas mit lebenden Heuschrecken, die er beim Angeln als Köder benutzen wollte, eine Kassette des ersten DJ Jazzy Jeff & the Fresh Prince Albums und Crossroads vom LL Cool J Tape "14 Shots to the dome" lief gerade. Part of a greater concept, mmh. Keine Ahnung. "What do you mean?", fragte ich zurück.



Methodenmann bringt Schmerzen (1994)


Die Antwort erhielt ich letzte Nacht, jedoch nicht von ihm. Mit V.Raeter, V-Mann und V-Frau, Dexter, Scientist, S-Rock und Basz-T fand ich mich bei der 1994-Rap-History Party im Bohannon zwischen Alex und Hackeschen Markt wieder und fühlte mich plötzlich wirklich wie Teil eines größeren Konzeptes. Kein Wunder, dass uns der Kassenmensch ohne mit der Wimper zu zucken einen 1994-Stempel auf den Arm drückte und uns passieren ließ. Wir waren schließlich keine Gäste. Wir waren lebende Exponate einer überwältigenden Multimedia-Ausstellung.



Nas - it aint hard to tell (1994)


Es gibt so viele Freilandmuseen, die versuchen, ihre Besucher in längst vergangene Zeiten zurück zu versetzen und schon im Ansatz als unauthentischer Murks scheitern. Letzte Nacht war das anders. Das war wirklich eine krasse Zeitreise. Hut ab vor den Organisatorinnen und Organisatoren dieser Partyreihe. Nas, Biggie und Torch als Plakate an den Wänden, als Musik im Ohr oder als echter Mensch auf dem Danceflor, komplette Jahresdiskografien von 94, ein Stand mit Merchandise-Produkten und Muffins, die ich erst für Schmalzstullen hielt - wie bei Einmal in der Woche schrein. Ein besonderes Gimmick war die "Was-war-das-doch-gleich?-Maschine", die bei jedem Lied Titel und Interpret an Wand schrieb. Dieser Abend war etwas ganz Besonderes und ich will ihn in meinen Erinnerungen nicht mehr missen, aber ihr werdet müssen.



Rage against the Maschine - Bomb Track (1994)


PS: HipHop-Opas aint nuttin to fuck with.

6 Kommentare:

Dexter hat gesagt…

Das hast du sehr schön zusammengefasst Jenz! Da ist man ja fast gerührt....!!

trugschluss hat gesagt…

and this is just another boomtrack...
gott, 94 und seine folgen...anarchist academy, ratm, suchasurge, mzee beatsnpeaces mixtape, skateboard und motzende nachbarn.
cheers, wäre gerne dort gewesen. klingt herrlich.

mark hat gesagt…

schön wenn man in seiner stadt die möglichkeit hat auf solche parties zu gehen.

Floduard Quolke hat gesagt…

noice!

Benson hat gesagt…

bessere werbung kann man nich haben. damn, die jahre verrinnen, ich muss da demnächst auch mal hoch...

Anonym hat gesagt…

saugeile party...war auch letztes mal schon wahnsinn!
tolle sache das!