Meine Begleitung und ich kamen etwas spät zum Zapata im Berliner Tacheles. Irgendwas hatte uns aufgehalten. Die lange Schlange auf der Oranienburger erfüllte mich mit Genugtuung. Einlassstopp. So ein Mist. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Die ersten drei Tracks des Sichtbetonauftritts habe ich nur verstümmelt durch die Tür hören können, während der Securitymensch die Tasche meiner charmanten Begleiterin durchwühlte und freundlicherweise ihre mitgebrachten Kaltgetränke übersah.
Warum wir bei einer SB-Release-Party einen SA-Stempel am Einlass aufs Handgelenk gedrückt bekamen, hinterfrage ich nicht weiter. Ein derart gerammelt volles Zapata habe ich zuletzt bei irgendeinem spanischen Ska-Konzert erlebt. Voll war es, voll schön. Lunte lief nach etwa 20 Minuten gerade zu Höchstform auf und wuchs ab der Mitte der Show über sich selbst hinaus. Das war wirklich der beste Sichtbeton-Auftritt, den ich jemals gesehen hab. Ich habe mich tierisch über die vielen Köpfe vor mir gefreut, die "Hunde", "Kraft und Platz", "Die da" und "Kiezfieber" aus voller Kehle mitbrüllen konnten.
Diese Show war der Beweis: Sichtbeton funktioniert und ist gut.
DJ Breaque hatte es im Anschluss mit Audio 88 und Yassin ein bisschen schwer, stimmungsmäßig da anzuknüpfen, wo Lunte und V.Raeter aufgehört hatten, aber spätestens nach zehn Minuten, hatten sie alle wieder im Boot. Ich war wirklich hocherfreut, Sir Serch, Hiob und Morli als Gäste auf der Bühne zu sehen. Das war wie eine polnische Hochzeit, auf der jeder aus der Familie dem Brautpaar ein Ständchen singen muss. Und wie wild wir danach zu Dexters HipHop-Schlagerparade getanzt haben! So sind Familienfeiern. Schade, dass die Fotos noch nicht entwickelt sind.
Sonntag, 28. Februar 2010
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