Donnerstag, 13. Mai 2010

Da drüben klappts!



Hey, brauchen wir uns mit unseren Stars nicht verstecken... ;)
Nee, irgendetwas machen wir hier falsch! Fragt sich nur wo das Problem liegt. Am Zuhörer, an den Medien oder an mangelnder Qualität?

Meine Meinung ist, Medial ist es bei uns in Deutschland festgefahren und die meisten bekommen immer die feine stupide Sahnehaube vorgesetzt, die ja sowieso immer angeboten wird. Im Radio-,Internet- oder im Printbereich traut sich kaum jemand was. Zu wenig Qualität oder Abwechslung kann es nicht nur sein, denn da kann man sich alleine in diesem Blog kaum beklagen. Als Beispiel nehme ich die Niederlande und diese Band, weil die mit solchen Songs in den Charts hängen und sogar Instrumental Hip Hop dort landet! Die bekommen trotzdem extrem Support in der Indie Szene, ohne große Abstriche. Die Presse ist hungrig und stürzt sich auf so manche Acts, wie ich es selber an unserem Label schon oft erleben durfte. Gut, das Land ist kleiner, nur das alleine ist mir nicht genug.

Ängstliche, vielleicht sogar unerfahrene Medien? Keine Qualität? Verblödet? Unüberschaubar??!? Vetternwirtschaft? Neid und Missgunst?

Aber wie seht ihr das? Wir haben hier alles vertreten..

24 Kommentare:

Lune hat gesagt…

Ehrlich gesagt ist mir das scheißegal. Hier ist so viel Müll und von Juice bis Viva nimmt sich nichts. Ich bekomme besseres geboten auf den Startseiten von Rush Hour oder auch HipHopVinyl. Da brauch man kein Magazin mit Atzen oder Sido drauf. Wurscht! Der Mist kann Pleite gehen. Die haben keinen Schimmer von Musik. Früher wurde ich in solchen Magazinen oder Sendungen noch mit Informationen bedient, die ich nicht kannte. Heute ist das alles wie das Dr. Sommer Team. Kennste schon und macht die auch nicht wirklich schlauer. Ich will nichts über Flying Lotus oder Plan B lesen, weil die Kacke gibt es auch in der Bravo.

Jenz Steiner hat gesagt…

Gordon,
was ist festgefahren?
Und vor allem: auf dem Weg wohin?

Was sind denn Deine Idealvorstellungen?

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

Wöchentlich ist zu beobachten, wie ein Act nach dem anderen große Mags wie das State oder auch das niederländische Fernsehen aufwirbelt. Denkst du, wir werden mal einen Künstler, der Instrumental Hip Hop spielt in einer Late Night Sendung sehen? Hier in Deutschland? Warum können die das?

Hier verspürt man ja schon leichtes zögern im spezifischen Genre.

Es geht dabei nicht um Ideale, sondern um ein normales System, wo abwechslungsreich und lustvoll neue Künstler es etwas einfacher haben könnten, sich und ihr Talent zu präsentieren. Ist dafür noch Platz? Bei dem ganzen Trubel um Einschaltquoten, Profile views oder auch Verkäufe?

Ich finde nicht, denn wenn Luune sein Beitrag auch wieder etwas daneben ist, muss ich ihm in einem Punkt recht geben.

Die Niederlande macht mich ständig auf gute Künstler aufmerksam (über TV, Online Etc.), hier werde ich oft gelangweilt, denn hier ist nichts neues und wenn, dann das Übliche.

Ein Beispiel, ich will nicht ständig irgendetwas über Hudson Mohawke lesen müssen, wenn in der Spex, Intro Etc. das gleiche steht. Das hat nichts mit dem Künstler und desen Hype zu tun. Das ist pure Monotonie und Abstumpfung.

Einmal ein Mag aufschlagen und danach in Plattenladen gehen und sich freuen.... Wie lange ist das her... Sehr lange.. Nur das De:Bug Mag schafft das noch ab und zu, leider nur im Dubstep / Techno Bereich. Dort schleicht sich das Verhalten aber auch schon ein.

"Was gibts neues, was machen die anderen?" PUNKT

Danke, 5 Euro für nichts.

JAOS hat gesagt…

Facebook oder MySpace macht das, was Mags oder Blogs logischer Weise nicht schaffen oder nicht hinbekommen. Trotzdem geht von dort aus viel Macht aus, weil sie bemustert werden oder Anfragen erhalten.

Unsere Medien sind für den Arsch. Das muss man Knallhart mal sagen. England oder Fankreich machen es vor, wie man es richtig macht.

DannyEagle hat gesagt…

Das Problem mit der uninteressanten Juice kenn ich. wie oft sitz ich bei nem Kumpel und wir zählen die für uns interessanten beiträge im vergleich zum gesamtwerk. was dabei rauskommt ähnelt dem preis.

was die monotonie betrifft sind hat das glaube 2 einfache ursachen. zum einen achten große labels darauf, dass zu Releaseterminen ihre Künstler eben überall vertreten sind, um eben den "star-effekt" zu erzeugen und zum anderen habe ich glaube mal einen Beitrag über "Schlagzeilen" gelesen und Funktion von Magazinen etc... da ging es irgendwie darum welches magazin als erste die "tagesnews" präsentiert und welches Magazin überhaupt die "Tagesnews trifft". Das ist dann son Kreislauf. Einer beginnt mit einer Neuigkeit und die andere schätzen, ob das Potenzial hat überall als Tagesnews zu laufen und am Ende des Tages kann man sich auf die Schulter klopfen auch die News präsentiert zu haben, die überall kam und somit der Tagesaufhänger war.

Eine seltsame Logik, aber vielleicht habe ich mich auch geirrt.

Wenn man aber bedenkt, dass die meisten Internetplattformen die Möglichkeit haben die Zugriffe auf ihre News zu protokolieren, dann denke ich schon, dss da eine Auswertung stattfindet und dann wird eine thematische 1000 hits news eben ehr geschaltet als eine TOPNEWCOMER Anzeige, die aktuell vielleicht 50 Aufrufe hat aber 2 Monate später als der Burner zählt. (Dann kann man sie ja immer noch bringen)

soweit erstmal die 9:00 antwort.

KOMA hat gesagt…

1. Die Juice lesen doch echt nur noch die Leute in Business, um sich gegenseitig zu begutachten. Ich kenne echt niemanden, der das Drecksmagazin noch kauft. Im Bahnhof auf den Zug warten, druchblättern und schmunzeln.

2. Die meisten Typen, die sich begabt in Reviews schreiben sehen oder als Musikkenner sich sehen, sind so jung und unerfahren das sie außer Boom Bap nichts kennen. Daher sind alle sooooooooo sehr von Dilla geprägt. Bla Bli Blub.

3. Ob Juice oder HHV Magazin, alle verfolgen ein Ziel. GELD! Der eine gekonnt, der andere Dumm.

4. Ob Mixery's Falk der Kaas toll findet oder Generation Tapedeck die Dexter super finden. Das finde ich noch ehrlicher, als Farid Bang auf dem Cover.

5. Juice ist doch eh bald Platt und Mixery hangelt sich nur noch von einem Stängel zum anderen. Das merkt doch jeder. Man siehe Backspin.

6. Ob die alle da sind oder nicht ist doch völlig egal. Ich kaufe und gehe nicht nach deren Meinungen.

7. Unsere Eierköpfe wie Bushido würde es sowieso geben, denn diese Millionen wären auch ohne Hip Hop Presse geflossen.

8. Jeder will was vom Kuchen abhaben. Da geht es nicht um Musik. Jeder will seinen Namen im Heft und kleine Reviews und Berichte schreiben, weil er sonst nichts anderes hat. Musik MACHEN hat wohl nicht geklappt.

Zeal hat gesagt…

1. ich bin dafür, dass die juice-redaktion entlassen wird. mit stumpf und stil. dann ist auch mit der vetternwirtschaft schluss. die generation tapedeck wird von diesen schmierfinken ja auf schritt und tritt ignoriert.

2.lune wird chefredakteur und macht eine sonderausausgabe "instrumental hiphop aus h". die verkauft sich besser als jede ausgabe zuvor und lune bekommt den pulitzerpreis und den oskar und den grammy (wenn er will). was in holland funktioniert, wo der markt gigantisch ist, muss auch in deutschland funktionieren und wenn nicht... (siehe 4.)

3. sämtliche magazine, zeitungen und webpages berichten nur noch, worüber ihr bock habt. den anspruch einen szene-durchschnitt abzubilden, sollte ein magazin niemals haben.

4. im lilalaune-land müssen magazine zum glück ebensowenig wie plattenfirmen vinyls/cds/ oder downloads verkaufen. die machen das aus jux und dollerei.

5. ich hab euch trotzdem lieb. 1 löf.

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

Ich versuche ein Thema zu bringen und ihr streitet euch wieder darum, wer die bessere Musik hört.

Langsam wird es langweilig. Schade, ist eigentlich ein interessantes Thema.

Irgendwie sehe ich in letzter Zeit keine großen Unterschiede zwischen Lune und Zeal. So ein Sarkasmus hat man mit 16.

Lune hat gesagt…

Das war das schlimmste was du hättest sagen können. Ich und der GTD Diktator auf einer Stufe?

Ha

jens hat gesagt…

mal abgesehen davon, dass ich kein label führen muss und jeder gerne mehr freunde hätte: ist es nicht auch befreiend, irgendwann aus dem alter rauszusein, in dem man sich einbildet, etwas ernst nehmen zu müssen?
natürlich machts einem ein mag wie die juice da besonders leicht und natürlich tut's sein übriges, wenn man hiphop hört und daher eh mit einer etwas aufgeschwemmten konsumkritik aufgewachsen ist. seitdem sich für mich hierarchien wie "alles, was auf dem xy label rauskommt ist dope", "alles, was fünf mics bekommt setzt trends" aufgelöst haben, mache ich endlich die musik, die ich wirklich machen will, kann ich wirklich benennen, warum ich mir bei so vielen veranstaltungen nur noch peinlich berührt vorkomme, anstatt wirklich berührt, mitgerissen zu sein etc.
natürlich reißt's einen kurz, wenn hört, was in holland zu passieren scheint. und doch weiß man nicht, wer sich dort beschwert, wer dort vergessen und verdrängt wird. wer will auch sagen, was "zu recht" oder "zu unrecht" im bezug auf ruhm und geld heißen soll. für mich gibts keinen grund, die juice (=spex=spiegel=wasduwillst) für ihre jetzigen inhalte anzugreifen und sie gleichzeitig heimlich zu verteidigen, weil sie eigentlich das richtige medium wäre, würde sie nur meine fünf freunde als redakteure einstellen. ich les sie einfach nicht.
es gibt, meiner meinung nach, eine eindeutige trennlinie zwischen dem, von dem juice redet und dem, was ich meine, wenn es um musik geht. und das liegt - konsumkritik hin, ideologien-müll her - daran, dass die juice ein erfolgreiches hiphop magazin ist.
irgendwann mal habe ich u.a. mit solchen magazinen "geschmack" gelernt und irgendwann später habe ich dann oft genug versucht und versucht sachen toll zu finden, die mich nur noch langweilten. und ich habe das gefühl, dass das - eingestanden oder uneingestanden - grade sehr vielen so geht.

Zeal hat gesagt…

gordon, lass uns das doch echt mal so persönlich und in ruhe auf m splash bereden. ich glaube, wir kommen da besser auf einen punkt.

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

@ Zeal: Das denke ich auch.

trugschluss hat gesagt…

Das kann man meinen Gedanken nach auf die gesamte deutsche Musik ausfächern. In gewisser Weise fehlt es an Individuen und an denken Köpfen, die sich trotz diesem Zustand des Musik-Systems nicht ihre Freude an der Sache nehmen lassen.

Nehmen wir eine Knef, die hoch im Kurs stand und auch wirklich gute Gedanken zu sagen hatte. Das ist interessant, wobei natürlich auch nicht für jeden. Immer die gleiche Scheisse mit einem neuen Anstrich bringt keinen weiter.

Aber im Grunde ist genau das auch so tief im Konsum-Geist enthalten: immer ein neues Handy bringt einen neuen Anstrich, aber gedanklich keinen weiter. Alle irren orientierungslos durch diese reizüberflutetste Mediensurfwelt und fragen sich "Wer bin ich?". Wenn jemand mit dieser Attitüde versucht Musik zu machen, kann er das Rad nicht neu erfinden, nichts voranbringen, sich nicht mitteilen, weil er kein "sich" ist.
Und die Medien machen eben mit.
Es hat ja ohnehin keiner Lust mitzudenken, wieso sollten sie dann gute Musik mit Inhalt oder welche, an die man sich herantasten muss, verbreiten.
"Der Deutsche" ist zutiefst autoritätshörig, in seinem Grundwesen, und er kann eben nur gut wirtschaften. In Sachen Kunst bedarf es aber einem sprudelnden quicklebendigen Wesen, das es schafft ständig neu reflektiert seine Seele irgendwo reinzupacken.

Kurz der wirren Gedanken Ordnung:
Ich glaube es liegt
a) am überfluteten Konsumverhalten dieser Generation (auch wenn das sicherlich in den meisten anderen Ländern auch herrscht)
und
b)
an fehlendem Selbst-Bewusstsein. Und das beziehe ich auf die Auswirkungen des zweiten Weltkrieges. Es wird versucht ein Nationalbewusstsein wieder herzustellen, der Urlaub war so schön, anstatt ein tolerantes Individum das hinter sich steht und ohne Hippie-Attitüde Liebe verbreitet.



Sry, das wirkt gerade alles sehr wirr. Vielleicht kann jemand ein paar Gedanken nachvollziehen.

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

Hui, bißchen weit ausgeholt, aber diese Sichtweise geht richtig in den Ursprung.

jens hat gesagt…

und das ist ein deutsches problem? eines, für das man nen weltkrieg braucht, um es zu erklären? vielleicht sogar ein "grundwesen"? ich weiß ja nicht, was ihr hier vorhabt, aber falsch verstandenen nationalstolz mit genrepatriotismus vermischen, das ist schon ein klein wenig einfach...
es ist jetzt ja nicht so, dass die welt eine bessere wäre, wenn sie meiner definition von gutem musikgeschmack folgte. und das grade wenn man über rap redet, wo viele einen subversiven, durchdachten text vermuten, nur weil es im song heißt "watch out for them shady industry bitches" und irgendwo noch "underground" gerufen wird. intellektuell wirds dann schnell mit "everything is everything" und wenn dann noch jemand das zauberwort "seele" spricht... schmerz lass nach.
das ist für mich nicht weniger parolenhaft als das was meinetwegen michelmann oder die atzen machen. soweit, wie man sich das wünschen würde, sind die angeblich so dummen massen, die irgendwo da draußen lauern, dabei nie entfernt. zu behaupten, ein individueller musikgeschmack sei ein zeichen für irgendeine form von überlegenheit ist nicht weniger teil von nazi-vergleichen als die schafherde, die ja angeblich auch einen überlegenen anführer braucht. seine lieblingsmusiker zu besonders leidensfähigen emo-übermenschen zu machen, nur damit grönemeyer daneben kalt aussieht, über die masse zu lachen, weil sie masse ist und nicht underground, und weil man sich unwohl fühlt, wenn man sich eingesteht, dass man diese dumme masse braucht, um überlegen lachen zu können?

Sven Swift hat gesagt…

ich denke das problem, dass rap aus deutschland in den medien hat, hat in der tatsache seinen ursprung, dass "deutschrap" verhältnissmässig früh verhältnissmässig erfolgreich war.

zudem ging es mit acts wie den fantas oder fettes brot sehr schnell in den "mainstream", so dass "deutschrap" sehr schnell synonym für "poprap" wurde.

zwar gab es immer eine kredibile szene im untergrund, kommerziel erfolgreicher UND "realer" rap war aber rar. freundeskreis, absolute beginner...? viel war da nicht.

den kurzlebigen hype um den westberliner "gossenrap" sehe ich als antizyklische gegenbewegung zum hinlänglichen bekannten, schwiegereltern-kompatiblen "poprap". schon heute regt sich niemand mehr drüber auf.

in den niederlanden oder österreich nehme ich eine art späten frühling für rap in der muttersprache war. vielleicht lässt sich die situation mit den 90er jahren in deutschland vergleichen.

aber gordon: ist dein lamento nicht sowieso etwas unzeitgemäss?

wie du an den kommentaren sehen kannst, liest niemand mehr rap magazine oder informiert sich per MTV. wenn die medienlandschaft in deutschland wake ist, who cares? deine "friends" and "followers" bei twitter, facebook, myspace und GTD wissen eh besser bescheid! :)

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

@ Jens:

Denkst du Masse bringt Qualität mit sich? Ist es nicht so, dass vieles an Glanz verliert, wenn man es immer wieder benutzt? Das ist das gleiche Phänomen mit einem Hit Album und deren Nachgesandten. Es werden auch wieder andere Zeiten kommen, aber ohne sagen zu müssen: "Früher war alles besser!" muss ich doch klar feststelen, dass mich Mags, Radiosendungen etc. nicht mehr begleiten! Sie entfernen sich immer mehr, obwohl ich nicht eingeschlafen bin. Martküberflutung kann es nun wirklich nicht sein, denn da wird es im Hip Hop immer weniger.

"nationalstolz mit genrepatriotismus vermischen"

Ahh, komm... Jetzt wirds zu dicke!

@ Sven Swift:

Traurig oder nicht? Ich meine, so ein gutes Mag ist doch ähnlich wie ein Plattencover... Du hast was in der Hand und nicht nur was digitales vor Augen. Ich will Booklets blättern und nicht Pdf's klicken. Ich will Vinyl anfassen und nicht alles mit meinem Ipod abspeisen.

Nein, das muss alles interessanter und besser werden, dann bekommt man auch wieder Lust drauf!

Vielleicht mit der Zeit gehen, auch mal Redakteure vom Stuhl ziehen, die einfach ausgedient haben oder nicht den nötigen Wissensstand besitzen. Klingt leicht daher gesagt, aber ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich muss mich auch Weiterentwickeln, mich was trauen oder ich kann dicht machen... Auch wenn mir das am Anfang nicht schmeckt! Ich habe mich da immer noch schwer, daher arbeite ich auch noch mit so alten Legenden wie Parker zusammen. Ich kann mich nicht trennen, aber wenn der Kompromiss besteht, warum nicht?

Nur komplett versacken in einer Richtung oder einem Hype ist schlecht und klatscht einem irgendwann wie ein dreckiger, nasser Lappen ins Gesicht! Ende.... Vorbei!

Ein gutes Beispiel sind die ganzen Glitch Labels, Sven... Das wird nichts... Maximal 2 Jahre und die sind Platt. All City hat es gerissen und ein paar andere auch, man sollte es dabei belassen. Ich kann jetzt schon sagen, dass die Nachfrage sinkt... Ich würde es sogar als Desinteresse bezeichnen, weil sich viele Künstler viel zu sehr verausgaben. Mr Diabiase fällt mir da sofort ein, der hat so starke höhen und tiefen, dass ich jedes mal zögere seine Scheiben zu bestellen.

So sehe ich unsere Medien momentan. Bis zum letzen Tropfen quetschen, weil das geht leichter von der Hand.

Beispielhaft war der Anfang des Dead Magazines, auch wenn da jetzt Stillstand herrscht und am Ende viel Eigenwerbung aus dem Umfeld drin war, hatte der Beginn etwas lebhaftes für mich.... Aufbruchsstimmung, weil da so viel verrücktes auch drin war und ich mich belesen konnte!

jens hat gesagt…

gordon: nur um das zurechtzurücken: die sache mit dem nationalstolz / genrepatriotismus war v.a. auf den eintrag vor deinem gemünzt.
abgesehen davon glaube ich nicht, dass massen klug sind, recht haben, was auch immer. "die masse" sehe ich nirgendwo.
ich langweile mich einfach im untergrund nicht weniger, sondern nur anders. auch dort gibt es massen und zugehörige polemiken, auch dort gibt es trends, kommerz, anpassung und das viel beschworene herdenverhalten.
dass vieles an musik rein wirtschaftlich nicht mehr funktioniert, ist traurig, da ich denke, dass es vollkommen sinnvoll und notwendig ist, dass es menschen gibt, die von ihrer kunst leben können. aber diese situation ändert nichts daran, dass derzeit sehr viele sehr gute alben erscheinen. und dass medien und chartprognosen darauf anscheinend keinen einfluss haben, finde ich grade eher beruhigend als aufregend. das eigentliche problem, wenn es denn sowas gibt, ist doch wahrscheinlich die frage, wie musik als wert angesehen werden sollte, wie es möglich sein kann, sich halbwegs frei zu entscheiden, musiker zu sein und davon zu leben. und wenn ich das angehe, dann muss ich den trendsetter genauso verteidigen wie den avantgarde künstler. und wenn ich nun vermute, dass der einfluss, den medienberichterstattung darauf hat, sich grade wandelt, wird mir die welt grade nicht viel trister, eher interessanter.
bei allem, was man hier wie überall kritisieren kann und könnte, ist doch grade dieser blog ein beispiel für neue informationsplattformen, die von künstlern mitgestaltet werden. grade hier kann es besser gemacht werden.
natürlich ist ein printheft ein wert für sich, und meiner meinung nach auch kein geringer. nur ist der aufwand dafür auch entsprechend hoch und manchmal einfach nicht mehr zu bewältigen - dass wir mit dem deadmagazine schon seit so langem pausieren, hängt unter anderem auch daran, dass andere verpflichtungen uns unflexibel machen. vielleicht wäre ein blog da auch cleverer gewesen, vielleicht wird es den auch noch geben. alles in allem muss ich, der ich sehr an der printausgabe hänge, zugeben, dass abgesehen vom ideellen wert so ziemlich alles gegen sie spricht. ein gut geschriebener und recherchierter musikblog würde wahrscheinlich mehr verändern als ein rechnercrash in der juice redaktion.

Gordon of Project: Mooncircle hat gesagt…

Danke, Jens. Das Thema ist spannend und vielleicht kann man auch dadurch diesen Blog schöner Gestalten. Man liest selten was von dir.. Ist der Blog zu viel Marketing? Was könnte man besser machen? Nur mal so...

Ehrlich gesagt, hau ich hier auch manchmal nur unser neues Zeug rein, aber vielleicht sollte man mehr in Rubriken arbeiten, aber dazu muss das Design und der Aufbau des Blog überarbeitet werden....

Nur um nicht nur zu reden. Ich würde gerne etwas verändern, weil ich hier schließlich leben will.

Jahrelang habe ich auf Promotion oder sonstiges in Deutschland regelrecht geschissen, aber das bin ich Leid... Weil es Quatsch ist.

sonderskooler hat gesagt…

ein spannendes aber auch sehr sehr komplexes thema... meiner meinung nach spielt alles aus dem alltäglichen leben eine rolle, aber letztendlich ist auch diese diskussion ein wenig energie-verschwendung, weil sich auch hier nur leute tummeln, die sich dem ganzen medienwahnsinn entziehen. warum unsere medienlandschaft so ist, wie sie ist, werden die leute, die sie tatsächlich produzieren und konsumieren am besten beantworten können.

meine meinung: es interessiert sie einfach nicht! wirkliche künstlerische leistung wird einfach kaum noch zu schätzen gewusst und für diejenigen, die es zu schätzen wissen lohnt sich der aufwand aus wirtschaftlicher sicht leider nicht.

wenn man sich nur mal die entwicklung der musikkonsum-gewohnheiten der letzten 10-15 jahre ansieht, dann ist das heute schon eine komplett andere welt. von den ganzen medien, die es früher nicht gab mal abgesehen, wer hört denn heute noch ein ganzes album eines künstlers an? viele skippen sogar schon weiter, bevor ein track überhaupt ausgelaufen ist, compilations erscheinen quasi täglich... und wenn ich mir als dj das club publikum anschaue krieg ich auch die krise, die leute interessiert es einen scheiss ob da jetzt ein richtiger dj oben steht, der die basics dieses handwerks beherrscht oder irgend ein fritze, der man eher als jukebox bezeichnen könnte (oder um einen modernen vergleich heranzuziehen: eine lebende ipod shuffle funktion mit ca. 2 sek überblendzeit). für mich als dj ist es einfach nur frustrierend...
die neue generation interessierts einfach nicht und die ältere generation kriegt den arsch nicht hoch, so ist es zumindest hier in meiner gegend. ein guter freund von mir hat sich einige jahre durchs leben gehustlet mit der organisation/veranstaltung von partys und konzerten, aber die ganzen "heads" waren dafür nicht zu begeistern, ausser man schreibt sie auf die gästeliste. support? nichts als lippenbekenntnisse... aber das ist ja nicht das eigentliche thema.

scheinbar wurde in deutschland die demonstrationskunst verlernt, resignieren und akzeptieren ist heute wohl eher angesagt. wen wundert es denn, dass wir mit diesem sehr bescheidenen programm überflutet werden, wenn es dagegen kaum spürbaren widerstand gibt?
aber wie soll man einen überregionalen umschwung bewirken, wenn man selbst die paar leute vor der eigenen haustür nicht mobilisiert bekommt?

trugschluss hat gesagt…

@jens: got what you mean! Ich wollte den Blick nur um einen psychologischen erweitern, denn rein wirtschaftlich ist er ohnehin schon.
Und ich würde mit Pseudo-Individualismus nicht alle über den Kamm der Massen scheren. Mich flashen die Leute, die abseits im stillen Kämmerchen alleine ihre Platten diggen, auch wenn nach und nach einer abspringt und er nie eine eigene Crew besessen hat. Und wenn so einer dann an seinem Sound feilt, fern von Homies und direkten Vorbildern - somit lediglich sein Bild von Hip-Hop produziert und seinen Blick auf die Welt einwebt, dann kann man schon von Individualismus sprechen. In Sound und Aussage.
Und darum geht es mit Sicherheit letztlich auch auf dem Markt. Richtig große Künstler waren immer einzigartig in ihrer Art.

Stellt sich vielmehr die Frage, ob man so etwas wie in den Niederlanden oder in der Schweiz überhaupt braucht. Aus geschäftlicher Sicht (Gordon) ist das natürlich selbst verständlich und wie sonderskooler das sagt, es gibt immer Leute die sich den Arsch aufreißen und die meisten aus der "Szene" kümmert es einen Scheiss und machen alles kaputt durch PseudoRapVandalismus oder stupider Kleinkinderkriminalität. Job oder Hobby, Überlebensnotwendig oder Add-On. Wohl eine uralte Diskussion.


Mir ist es dann gleich ob es groß oder klein im Buisness ist - solange es guter besonders hervorzuhebender Sound ist.

jens hat gesagt…

ich denk, das läuft doch schon ganz gut hier. dass viel werbung gepostet wird, okay - aber hier schreiben ja auch vor allem "aktive". und solange es genügend parteien gibt, sowie kommentare, usw. ist parteilichkeit ja auch in ordnung. natürlich wäre es schön, wenn das hier versammelte wissen und können sich noch mehr einbrächte: das, was gordon mit den rubriken anspricht, usw. andererseits macht man aber auch selber musik, hat vllt. sogar ein privatleben... war mit dem deadmag nicht anders und ist ja zb bei myspace in der 10er potenz zu beobachten, wo fast alle "fans" gleichzeitig auch sound machen.

Di rksen hat gesagt…

es ist vorbei. alles was über 20 ist kauft sich keine juice oder backspin mehr dadurch passen die sich einfach der jugend an. mein cousin hört banjo und wer ist auf dem neuen cover? die redakteure der mickey mouse sind ja auch über 30. ist nun mal ein job auch wenn kein schöner. ich möchte da nicht arbeiten. respekt.