Das erste Weihnachtskalendertürchen öffnet sich morgen. Im letzten Jahr gab es 24 kleine Kassetten-Geschichten. Das wird in diesem Jahr anders. 2010 gibt es nur ein Tapedeck-Diary in 24 kleinen Kapiteln. Es ist die manchmal tragische, manchmal komische Story der drei Prenzlauer Berger Rap-Fans Andy, Tim und Laura. Hier eine kleine Einführung:
Berlin im Dezember 1999.
Andy schreibt Tagebuch. Ursprünglich wollte er nur Textideen festhalten, denn Andy und Tim machen Mucke. Andy rappt und nennt sich Andy Waffen. Im wahren Leben heißt er Andy Wagner. Seine Eltern sagen Ändy zu ihm, was ihm voll peinlich ist. Andy hat ein komisches Hobby. Er sammelt Geräusche und Sprachfetzen auf Kassette. Angefangen hat es mit Radio-Versprechern, Senderkennungen und nervigen Morsezeichen-Mitschnitten irgendwelcher Kurzwellenstationen. Seit drei Monaten ist er Student an der Humboldt-Uni und totglücklich zwischen "haufenweise Pseudo-Inties aus irgendwelchen Kuhdörfern".
Tim rappt auch und versucht sich seit einem Jahr im Beats bauen, eher schlecht als recht, aber er hat ein gutes Gefühl für Samples und durchstöbert alle möglichen Second-Hand-Plattenläden nach alten Amiga-Scheiben, ungarischen und russischen Lizenzpressungen und Schlager-Müll. Er nennt sich Timinator XXX, Tim 2Rock oder manchmal Tim 2GO, will hoch hinaus und "alle wegburnen". Im wahren Leben ist er Zivi in der Charité und schiebt beim internen Krankentransport Patienten in ihren Betten und Rollstühlen von Station zu Station.
Laura, Tims Freundin, ist ein richtiges P-Berg-Girl, verschlingt philosophische Bücher, hört am liebsten Jungle, Trip Hop, Tom Waits und Lou Reed. Musik nimmt sie meistens im Radio auf. Ihre Eltern sind alte Ost-Oppositionelle und frisch geschieden, nachdem rauskam, dass ihre Mutter von der Stasi als IM auf ihren Vater angesetzt war. Vor diesem Weihnachten graut es ihr. Das Leben sieht sie als Ansammlung gordischer Knoten. Am liebsten will sie weg, "Nach Südamerika oder so und da was auf die Beine stellen."
Doch erstmal gibt es andere Probleme.
Dienstag, 30. November 2010
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3 Kommentare:
danke jenz, topp.
Na, das kann ja noch bunt werden :)
liest sich gut.
guter song.
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