Dienstag, 22. Dezember 2009

Zweiundzwanzigstes Türchen

Hinter dem 22. Türchen des GTDK-Weihnachtskalenders verbirgt sich keine konkrete Anekdote. Heute beschäftigt sich Jenz Steiner mit den Gepflogenheiten der P-Berg-Kids von einst, die heute schon locker zwischen 25 und 35 Jahre auf dem Buckel haben. Als kleinen Bescherungsvorgeschmack gibt es Jörg Riders Album "Verdammt, ich lieb Dich" als Einzeltracks zum freien Download.














Seltener Blick von der Spitze der Segenskirche in den Glockenturm. Foto: Justus, herbstradio.org, picassa, creative commons


Vielleicht sollte ich das aufschreiben. Ich komme mir so "stadtmagazinig" vor, wenn ich über die Weihnachtstraditionen der Prenzlauer Berger Ex-Jugend schreibe. Wovon soll ich auch schreiben? Von den endlos vielen Bierflaschen, die am Morgen des 25. Dezember vor der Segenskirche in der Schönhauser Allee rumliegen? Auch wenn aus unserer Generation dort niemand (mehr) zum Gottesdienst geht, hat sich der große Torbogen der Kirche in den letzten Jahren schon so sehr zum ersten Anlaufpunkt nach Essen und Bescherung zu Hause etabliert, dass wenn ein paar Leute nicht dorthin gehen, diesen Ort ganz bewusst meiden.

Was ist das Besondere an der Segenskirch-Weihnachtscorner? Die Schulhof-Atmosphäre vielleicht, aus der manchmal Schneeballschlachten mit der gelangweilten Polizei erwuchsen. Manchmal gingen auch ein paar Scheiben finsterer Fenster am Kollwitzplatz zu Bruch. Hier sieht man die ganzen Weggezogenen wieder, die ihr Studium nach Leipzig, Köln oder sonst wohin gezogen hat.



Irgendwann zwischen 2004 und 2006 hat Jörg Rider dort sein auf vielleicht 20 Exemplare limitiertes Album "Verdammt, ich lieb Dich verteilt.
Falls Ihr damals keins ergattert haben solltet, davon gehe ich aus, könnt Ihr Euch die einzelnen Tracks hier frei runterladen.

Ende der Neunziger zog es uns immer zu einer Geburtstagsparty in einer Groß-WG in der Schönhauser Allee. Alle Mitte-Prenzlauer-Berg-Friedrichshain-Sprüher hingen dort rum, bombten Hausflur und Außenklo und gingen noch größer über ihre eigenen Tags vom Vorjahr oder nahmen alles auseinander bis die Miliz den Spaß beendete.



Die Partys im Pfefferberg, die sich später auf Tante Käthe im Mauerpark und seit drei Jahren ins Bassy, also fast an die Stammlocation in der Schönhauser verlagert haben, gleichen eher einem großen schulübergreifenden Klassentreffen. Man kennt sich halt.

Ich fand es immer ganz cool, Heiligabend durch die schwarzen, autofreien Straßen zu laufen. Mittlerweile bleiben viele Neuprenzlauer Berger aber über Weihnachten im Bezirk. Man ist halt angekommen und nabelt sich ab vom Elternhaus, wo auch immer das stehen mag. Mehr passiert hier nicht. Insofern kann ich auch ohne schlechtes Gewissen drüber schreiben.

Was macht Ihr denn immer so am 24. Dezember, liebe Kommentarschreiberlinge?

2 Kommentare:

mark hat gesagt…

weihnachten im kreise der familie, traditionell und gemütlich. kirche, essen, lieder, bescherung, dann vielleicht noch gute freunde treffen.

Suff Daddy hat gesagt…

und dann vielleicht noch ne pilsette.