Gestern bin ich mit einem Ohrwurm aufgewacht. "Me and the devil" von Gil Scott Heron. Ich konnte nicht ahnen, dass gestern sein Todestag sein würde. Ich wusste, er war nicht der Erste, der diesen musikalischen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte. Ich musste ein bisschen stöbern, ehe ich über die alte Blues-Legende Robert Johnson gestolpert bin.
Me and the devil blues from Ineke Goes on Vimeo.
An einem Sonntag, am 20. Juni 1937 nahm Robert Johnson dieses Lied auf, in dem Rap-Urvater Gil Scott Heron ein Jahr vor seinem Ende sein eigenes Leben gespiegelt sah.
Wenn ich Macht hätte über das Jüngste Gericht,
wenn ich macht hätte über den jüngsten Tag,
oh Herr, dann würde ich der Frau,
die ich liebe, das beten verbieten,
Weil ein anderer Mann meine Frau gekriegt hat
und ich nur den Blues der Einsamkeit.
Heute morgen hast Du an meine Tür geklopft
und ich habe gesagt:" Satan, es ist Zeit zu gehen."
Der Teufel und ich, wir laufen nebeneinander her
und ich werde meine Frau schlagen, bis ich befriedigt bin.
Sie sagt, sie versteht nicht,
warum ich sie so mies behandle.
Das muss dieser alte böse Geist sein,
tief in der Erde.
Du kannst meinen Körper neben der Landstraße begraben,
doch mein alter böser Geist,
der fährt weiter mit dem nächsten Bus.
Fernsehen, Rap, Revolution, Drogen, Aids, Gewalt gegen Frauen - viel wird in den nächsten Tagen und Wochen über Gil Scott Heron geschrieben werden. Vielen wird der Name nun wahrscheinlich zum ersten Mal begegnen und das ist auch gut so, denn nur so wird seine Musik als sein alter, nicht wirklich böser Geist weiter von Generation zu Generation wandern, wenn man seinen Körper schon längst am Straßenrand verscharrt hat.
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