Dienstag, 7. Dezember 2010

Andys Weihnachtstagebuch - 7. Seite: Künstler-Gehabe

Dienstag, 07. Dezember 1999

Ich bin ko, aber meine neue Frisur kommt gut an. Hab heute schon mehrmals Komplimente bekommen. Die wollte ich eigentlich Laura weiterleiten. Verpeilt.
Oh Gott, wie muss ich vorher ausgesehen haben? Mein Rücken ist auch wieder heile. Tim meinte, die „entflohene“ Frau Fuchs hätte heute im Krankenhaus voll die Wellen geschlagen. Er hat die ganze Nacht durchgemacht, die Aufnahmen der letzten Tage geschnitten und nachbearbeitet. Er arbeitet echt wie ein Verrückter. Tagsüber Zivi im Schichtsystem, abends unser Zeug und seine „Projekte“.


"Lieder des Meeres" Mit Filmen wie diesem verbringen Tim und Andy einen Großteil ihrer Freizeit. Die Handlung ist ihnen egal. Aber bei der Musik spitzen sie immer die Ohren und die sowjetische Bildästhetik der späten 60er und frühen 70er bringt sie oft zum Lachen.

Wir haben bei ihm endlich mal an unserem Programm im Lade-Klub gearbeitet. Wurde auch mal Zeit. Das wird echt krank, wenn wir nur die Hälfte unserer Ideen umgesetzt bekommen. Viel Zeit bleibt nicht.
Dann haben wir noch einen alten Russenfilm angeguckt und gleich ein paar coole Samples gefunden. „Lieder des Meeres“ heißt der und ist aus den frühen Siebziger. Erinnert mich ein bisschen an „Heißer Sommer“ mit Frank Schöbel.

Dann haben wir uns noch ein bisschen über Laura unterhalten. Ich war geschockt, dass Tim das alles so gleichgültig ist, was gerade mit ihrer Familie passiert. „Die Eltern gingen mir eh auf'n Sack mit ihrem Ost-Künstler-Gehabe“, war sein Kommentar. Damit war das Thema vom Tisch – für ihn zumindest. Ich hab heute mit ihr telefoniert. Ihr erster Satz kam etwas schnippisch durchs Telefon: "Und, was machen Deine Finnisch-Kenntnisse?". Ich bin nicht weiter drauf eingegangen. War mir zu doof. Ach, ich weiß nicht, was ich heute noch schreiben soll. Bin total ko und müde. Kann nicht wie Tim eine Nacht nach der anderen durchmachen. Gehe jetzt pennen.

Einleitung
Seiten 1,2,3,4,5, 6

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